Tatort Reitstall: Flugdinosaurier
"Hach, ist das wieder ein Wetterchen heute!", "Gemütlich, was?" "Das kann ja eine lustige Stunde werden, ha ha." Diese betont lässig intonierten Sprüche - aus denen besonders empathiebegabte Personen deutlich ein mühsam unterdrücktes Unbehagen heraushören können - schallen immer dann durch die Reithalle, wenn Petrus bereits in der Lösephase einen auf Krawall macht. Mit peitschendem Regen und unverhofften Sturmböen, die am Hallendach rütteln und die Nüstern der Pferde blähen. Man macht sich gegenseitig Mut, versucht es mit Humor, aber die Stimmung ist anders als sonst, einen Hauch angespannter, aufmerksamer, wacher.
Schließlich wissen wir alle, dass Pferde empfindlich auf Sturm und prasselnden Regen reagieren.
Ja, ist das tatsächlich so?
Seien wir mal ehrlich. Niemand weiß besser als unsere Zossen, und sind sie auch noch so jung und unerfahren, wie sich das Wetter in der Reithalle und im Stall anhört. Die ollen Equiden kennen sämtliche Facetten aus Petrus' umfangreichen Repertoire in- und auswendig. Eisregen. Dicke Sommerregentropfen. Leichter Südwind. Schwere Böen aus Nordost. Nahende Gewitter. Heran preschende Tiefdruckgebiete. Schneegraupel. Alles. Und sie haben gelernt, dass leichtes bis donnerndes Prasseln auf dem Dach nicht bedeutet, dass in den nächsten drei Sekunden ein angriffslustiger Flugdinosaurier durchs Hallenfenster kracht und sich die komplette Herde schnappt.
Die Pferde haben täglich 24 Stunden Zeit und Muße, sich die Geräusche des Wetters anzuhören. Wir aber, die verwöhnten Bürotiere, greifen bei einer losen Dachplane kühn zur rettenden Wunderwaffe Humor, um unsere latente Panik zu übertünchen, weil wir gelesen haben, dass die Urpferdchen vor Jahrmillionen auch von Flugdinosauriern angegriffen wurden und deshalb alles fürchten, was irgendwie von oben kommt. Oh ja.
Währenddessen grinsen die Zossen sich eins. Ja, ist doch prima, wenn die Olle auf jeden Regentropfen lauscht und jeder Böe argwöhnt, weil ihr Zügelgriff dann fahriger wird und ihr Rücken verspannter, und wir dann einfach keinen Grund mehr sehen können und müssen, weshalb wir genau an dieser Stelle durchparieren sollten oder eben an jener halten oder gar eine Volte traben, nicht doch, es ist windig! Wir haben Narrenfreiheit! Zeit für Schlendrian und "Ich seh ein Gespenst, was du nicht siehst!".
Oder wie sagte mein RL, als im Herbst ein munteres Stürmchen tobte und wir fragten, ob es nicht besser für die Pferde sei, das Hallentor zu schließen?
"Die Pferde haben da kein Problem mit. Aber ihr habt eins. Deshalb mache ich es zu."
Flugdinosaurier eben...
Schließlich wissen wir alle, dass Pferde empfindlich auf Sturm und prasselnden Regen reagieren.
Ja, ist das tatsächlich so?
Seien wir mal ehrlich. Niemand weiß besser als unsere Zossen, und sind sie auch noch so jung und unerfahren, wie sich das Wetter in der Reithalle und im Stall anhört. Die ollen Equiden kennen sämtliche Facetten aus Petrus' umfangreichen Repertoire in- und auswendig. Eisregen. Dicke Sommerregentropfen. Leichter Südwind. Schwere Böen aus Nordost. Nahende Gewitter. Heran preschende Tiefdruckgebiete. Schneegraupel. Alles. Und sie haben gelernt, dass leichtes bis donnerndes Prasseln auf dem Dach nicht bedeutet, dass in den nächsten drei Sekunden ein angriffslustiger Flugdinosaurier durchs Hallenfenster kracht und sich die komplette Herde schnappt.
Die Pferde haben täglich 24 Stunden Zeit und Muße, sich die Geräusche des Wetters anzuhören. Wir aber, die verwöhnten Bürotiere, greifen bei einer losen Dachplane kühn zur rettenden Wunderwaffe Humor, um unsere latente Panik zu übertünchen, weil wir gelesen haben, dass die Urpferdchen vor Jahrmillionen auch von Flugdinosauriern angegriffen wurden und deshalb alles fürchten, was irgendwie von oben kommt. Oh ja.
Währenddessen grinsen die Zossen sich eins. Ja, ist doch prima, wenn die Olle auf jeden Regentropfen lauscht und jeder Böe argwöhnt, weil ihr Zügelgriff dann fahriger wird und ihr Rücken verspannter, und wir dann einfach keinen Grund mehr sehen können und müssen, weshalb wir genau an dieser Stelle durchparieren sollten oder eben an jener halten oder gar eine Volte traben, nicht doch, es ist windig! Wir haben Narrenfreiheit! Zeit für Schlendrian und "Ich seh ein Gespenst, was du nicht siehst!".
Oder wie sagte mein RL, als im Herbst ein munteres Stürmchen tobte und wir fragten, ob es nicht besser für die Pferde sei, das Hallentor zu schließen?
"Die Pferde haben da kein Problem mit. Aber ihr habt eins. Deshalb mache ich es zu."
Flugdinosaurier eben...
Bettina Belitz - 22. Jan, 10:23