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Die Kuh im Pferd

Dienstag. Reitstundentag. Tag der Ernüchterungen, Muskelkrämpfe und krummen Volten.
Das Biowetter lässt Böses ahnen: Herabgesetzte körperliche Leistungsfähigkeit aufgrund von Konzentrationsschwierigkeiten, warnte mich meine Morgenzeitung. Hmpf.
Doch bevor ich heute Nacht oder Morgen Neues zu erzählen habe, muss ich Damos vorstellen.
Damos ist eines dieser Schulpferde, die umgehend für Aufsehen sorgen, und das nicht nur unter den Menschen. Denn Damos, dieser rheinländische, dickfellige Appaloosa, ist gepunktet. Das hat ihm schon unschöne Vergleiche mit Kühen eingebrockt, und auch seine behuften Kollegen sehen ihm sein Harlekins-Gewand nur an guten Tagen nach. Theorie einiger meiner Mitreiterinnen: Die anderen Pferde denken, Damos sei eine Kuh. Und Kühe sind in der Halle nun mal unerwünscht.
Als ich Damos zum ersten Mal sah, war er für mich nur eins: begehrenswert. Ich wusste sofort, dass ich ihn reiten will. Und die Freude war groß, als er mir in der ersten Stunde tatsächlich zugeteilt wurde.
Damals wusste ich noch nicht, dass Blöffs zu Damos' Spezialitäten gehören. So tat er, als sei es eine einzige Zumutung, die Trense angelegt zu bekommen, denn er ist ja sooo empfindlich an seinen flauschigen Ohren und muss widerwillig den Kopf hochreißen. Hufe anheben? Nö. Kann ich nicht. Nu krabbel nicht so an meinem Bein rum mit deinen kleinen Menschenhänden. Ich heb meinen Huf nicht.
Doch das war alles harmlos im Vergleich zum Hauptakt des großen Blöffs. In der Halle spielte Damos in den ersten langen entbehrungsreichen Wochen mit Vorliebe Hosenschisser und Gespensterseher. Das brachte nicht nur mich an den Rande des Wahnsinns, sondern auch meinen Reitlehrer, der sich allerdings weitaus mehr Sorgen um sein gepunktetes Tier machte als um mich. Ich fürchte sogar, er hat sich um mich überhaupt keine Sorgen gemacht. Ich, die Todesängste ausstand und vor den Reitstunden stundenlang nichts mehr essen konnte. Die mit staubtrockenem Mund dieses Höllentier bestieg und vor Herzklopfen kaum die Anweisungen verstand. Warum, um Himmels willen, wollte ich nur Damos reiten... warum diese wild gewordene Kuh im Pferd...
Tatsache ist, dass Damos schlichtweg den Molly mit mir gemacht hat. Nachdem ich irgendwann vor Erschöpfung in eine resignierte Schxxxegal-Haltung gerutscht war, gab er sich vermehrt betont lässig und gespensterblind. Und wir begannen, einander zu vertrauen.
Es ist vieles anders geworden, wenn auch nicht zwingend besser. Anders, da entspannter und weniger angsterfüllt. Nicht besser, da mein Reitlehrer immer noch sehr viel schreit und schimpft.
Aber man sagt sich im Stall, solange er schimpft, ist alles noch im grünen Bereich. Sagt er gar nichts mehr, hast du verloren. Also freue ich mich heute Abend aufs Schimpfen. Und auf die Kuh im Pferd.
Denn inzwischen liebe ich Damos heiß und innig.
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Hi, ich bin Bettina und sowohl dem Schreiben als auch den Pferden hoffnungslos verfallen. Links zu weiteren Infos über diesen Blog, meine Absichten und über mich gibt's im Menü!

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Zuletzt aktualisiert: 24. Jan, 10:21

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