Tatort Reitstall: Süße Worte
Es gibt Männer, die einem süße Worte ins empfindsame Ohr flüstern, die man nimmermehr vergisst. Sich an düsteren Tagen an sie erinnert, sie im Herzen bewahrt, sich immer wieder an an ihnen labt.
Und es gibt Reitlehrer.
Wenn ein Reitlehrer lehrt, bekommt der lockere Spruch "Ist nicht persönlich gemeint" eine völlig neue Bedeutung. Denn wer ihn nicht beherzigt, geht unter.
Nur ein kleiner Auszug von meinem gestrigen verbalen Exodus:
"Nun hör doch mal auf mit deinen Waschweibhänden!" "Nicht ziehen, du ziehst, lass doch das Ziehen, Mensch" "Links, liiiinks, links treiben, das ist keine Volte, das ist ein Ei, siehst du das nicht? Wenn du so autofährst, wie du reitest, dann will ich dir nicht auf der Straße begegnen..." "Anlehnung! AHNLEHNUNG! Rechts stellen. Zu weit! Der weiß doch gar nicht, was er machen soll!" "Abwenden. Noch mal. Gerade stellen. Und nun auf die Mittellinie. Halten bei X. Ist das X? Nein, das ist nicht X. Du hörst nicht zu. Und nochmal." "Du pumpst. Was soll das Pumpen? Der Hintern muss auf dem Sattel bleiben im Galopp. Da muss ein Fünfmarkstück (sic!) drunter liegen bleiben können." "Du machst einen Buckel. So. Guck:" (oh weia. So sehe ich aus?) "Leg die Schultern zurück. Gerade halten. Und ganze Bahn. Treiben! Nimm die Gerte! Ach... jetzt isses schon wieder vorbei.... jetzt kann se nicht mehr."
Inzwischen empfinde ich seinen Satz "Beine lang! Du hast doch so schön lange Beine fürs Dressurreiten, dann benutze sie auch!" schon als ein einzigartig schmeichelndes Kompliment.
Das Tragische an der ganzen Sache ist: Er hat mit allem, was er sagt, Recht. Ausnahmslos.
Und sobald die Stunde vorbei ist, ist er der netteste Mann der Welt. Vor allem zu seinen Pferden.
Deshalb: weitermachen. Neues Spiel, neues Glück.
Wer will schon süße Worte hören. Pah.
Und es gibt Reitlehrer.
Wenn ein Reitlehrer lehrt, bekommt der lockere Spruch "Ist nicht persönlich gemeint" eine völlig neue Bedeutung. Denn wer ihn nicht beherzigt, geht unter.
Nur ein kleiner Auszug von meinem gestrigen verbalen Exodus:
"Nun hör doch mal auf mit deinen Waschweibhänden!" "Nicht ziehen, du ziehst, lass doch das Ziehen, Mensch" "Links, liiiinks, links treiben, das ist keine Volte, das ist ein Ei, siehst du das nicht? Wenn du so autofährst, wie du reitest, dann will ich dir nicht auf der Straße begegnen..." "Anlehnung! AHNLEHNUNG! Rechts stellen. Zu weit! Der weiß doch gar nicht, was er machen soll!" "Abwenden. Noch mal. Gerade stellen. Und nun auf die Mittellinie. Halten bei X. Ist das X? Nein, das ist nicht X. Du hörst nicht zu. Und nochmal." "Du pumpst. Was soll das Pumpen? Der Hintern muss auf dem Sattel bleiben im Galopp. Da muss ein Fünfmarkstück (sic!) drunter liegen bleiben können." "Du machst einen Buckel. So. Guck:" (oh weia. So sehe ich aus?) "Leg die Schultern zurück. Gerade halten. Und ganze Bahn. Treiben! Nimm die Gerte! Ach... jetzt isses schon wieder vorbei.... jetzt kann se nicht mehr."
Inzwischen empfinde ich seinen Satz "Beine lang! Du hast doch so schön lange Beine fürs Dressurreiten, dann benutze sie auch!" schon als ein einzigartig schmeichelndes Kompliment.
Das Tragische an der ganzen Sache ist: Er hat mit allem, was er sagt, Recht. Ausnahmslos.
Und sobald die Stunde vorbei ist, ist er der netteste Mann der Welt. Vor allem zu seinen Pferden.
Deshalb: weitermachen. Neues Spiel, neues Glück.
Wer will schon süße Worte hören. Pah.
Bettina Belitz - 16. Jan, 13:59