Tatort Reitstall: Reiten vor Publikum
Was ist eigentlich härter - die Tatsache, dass man um einen Mann herumreiten muss, der um drastische Worte und Maßnahmen nicht verlegen ist und keine winzige Ausflucht, schon gar nicht hysterische Anwandlungen a la "Ich möchte absteigen" akzeptiert? Oder die Tatsache, dass man in den meisten Reitställen seine unsicheren Lektionen vor Publikum vollführen muss?
Ich finde es merkwürdig, dass die Besucher des urgemütlichen Reiterstübchens - selbstverständlich mit Panoramafenster zur Halle - immer die "Pannenshow" im TV laufen haben, wenn ich mich aufs Pferd begebe. Sollte mir das etwas sagen? Etwas bedeuten? Vielleicht, dass sie meine eigene Rodeo-Pannenshow der ersten Wochen in diesem neuen Stall zu vermissen beginnen? Oder dass immer noch genügend Pannen vorhanden sind? Oh ja, ich weiß das doch... aber das alleine rettet mich nicht.
Reiter haben nicht ganz zu Unrecht einen schlechten Ruf. Denn Reiter sind zu 95 % Frauen und zu 5 % Männer. Die Männer scheren sich meistens einen feuchten Kehricht um neueste Schabrackenfarbkreationen und die aktuelle Reitmode (Hüftreithosen! Oh ja, die braucht man in der Tat! Wo sie doch schon als Jeans fast niemand gut zu Arsche stehen...). Sie konzentrieren sich nur auf eines: das Reiten. Frauen hingegen beherrschen bekanntlich das Multitasking und erweitern dieses eindimensionale Spektrum mit Leichtigkeit. Wer sitzt wie auf dem Pferd? Wer hat wo Angst? Wer hat hier wieder gekniffen und dort übertrieben? Wer behandelt sein Pferd offensichtlich miserabel? Wer hat wo was gesagt, obwohl er woanders jenes gesagt hat? Wer kriegt nicht mal eine saubere Vorhandwendung gebacken?
Und bitte, mir kann niemand erzählen, dass diese Gedanken nicht im Reiterstübchen ihre Vollendung finden, wenn unerfahrene Dreijahresreiter wie ich beim Viereck verkleinern windschief im Sattel hängen und beschließen, dass Autofahren doch wesentliche nicht zu unterschätzende Vorteile birgt.
Und just in diesem unglückseligen Moment macht man den Fehler, zu bedenken, dass man gerade wieder selbst die Pannenshow ist und niemand mehr da drinnen im warmen Stübchen auf den Fernseher schaut. Ja, amüsiert euch ruhig. Ihr habt auch mal angefangen.
Eindeutige Fazit: Ich bevorzuge den schreienden Mann. Und nutze die gerüchtegeschwängerte Wärme des Reiterstübchens, um meine müden Knochen nach der Pannenshow tüchtig aufzuwärmen. Wenn alle wieder auf den Fernseher gucken und erstaunlich nett grüßen. Wär ja auch langweilig, wenn jeder reiten könnte.
Ich finde es merkwürdig, dass die Besucher des urgemütlichen Reiterstübchens - selbstverständlich mit Panoramafenster zur Halle - immer die "Pannenshow" im TV laufen haben, wenn ich mich aufs Pferd begebe. Sollte mir das etwas sagen? Etwas bedeuten? Vielleicht, dass sie meine eigene Rodeo-Pannenshow der ersten Wochen in diesem neuen Stall zu vermissen beginnen? Oder dass immer noch genügend Pannen vorhanden sind? Oh ja, ich weiß das doch... aber das alleine rettet mich nicht.
Reiter haben nicht ganz zu Unrecht einen schlechten Ruf. Denn Reiter sind zu 95 % Frauen und zu 5 % Männer. Die Männer scheren sich meistens einen feuchten Kehricht um neueste Schabrackenfarbkreationen und die aktuelle Reitmode (Hüftreithosen! Oh ja, die braucht man in der Tat! Wo sie doch schon als Jeans fast niemand gut zu Arsche stehen...). Sie konzentrieren sich nur auf eines: das Reiten. Frauen hingegen beherrschen bekanntlich das Multitasking und erweitern dieses eindimensionale Spektrum mit Leichtigkeit. Wer sitzt wie auf dem Pferd? Wer hat wo Angst? Wer hat hier wieder gekniffen und dort übertrieben? Wer behandelt sein Pferd offensichtlich miserabel? Wer hat wo was gesagt, obwohl er woanders jenes gesagt hat? Wer kriegt nicht mal eine saubere Vorhandwendung gebacken?
Und bitte, mir kann niemand erzählen, dass diese Gedanken nicht im Reiterstübchen ihre Vollendung finden, wenn unerfahrene Dreijahresreiter wie ich beim Viereck verkleinern windschief im Sattel hängen und beschließen, dass Autofahren doch wesentliche nicht zu unterschätzende Vorteile birgt.
Und just in diesem unglückseligen Moment macht man den Fehler, zu bedenken, dass man gerade wieder selbst die Pannenshow ist und niemand mehr da drinnen im warmen Stübchen auf den Fernseher schaut. Ja, amüsiert euch ruhig. Ihr habt auch mal angefangen.
Eindeutige Fazit: Ich bevorzuge den schreienden Mann. Und nutze die gerüchtegeschwängerte Wärme des Reiterstübchens, um meine müden Knochen nach der Pannenshow tüchtig aufzuwärmen. Wenn alle wieder auf den Fernseher gucken und erstaunlich nett grüßen. Wär ja auch langweilig, wenn jeder reiten könnte.
Bettina Belitz - 30. Jan, 10:48
Seelenstriptease*g
Da scheinen Sie ja eine Art quastenflosserähnliches Relikt der Spezies homo equidus darzustellen, denn auf der Suche nach "Schülern", die dieses Wort nicht permanent ad absurdum führen, komme ich mir bereits vor wie ein paläontologischer Mythenforscher, der auch die Existenz eines Wolpertingers nicht ernsthaft anzweifelt.
Danke.
Sie haben mir Freude bereitet!
Grüsse aus Köln
Nick
Danke für die Blumen...
Viele Grüße nach Köln aus dem Westerwald
Bettina